Haben Sie sich schon gefragt, warum der markante Lindentorso im Hain, unweit der Tischtennisplatte, nicht mehr stolz in den Himmel ragt, sondern nun flach am Boden liegt?
Die Veränderung verwundert auf den ersten Blick, erzählt aber eine spannende Geschichte.
Vor einiger Zeit musste dieser Baum aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Der übriggebliebene Torso durfte erst einmal stehen bleiben, eine erneute Standfestigkeitsprüfung der Kolleginnen und Kollegen vom Gartenbau ergab jedoch, dass der Baumstumpf ein Sicherheitsrisiko barg. Die praktische Lösung: Der Torso wurde wortwörtlich „umgelegt“.
Wer genauer hinsieht, entdeckt, wie die Natur sich diesen Lebensraum neu erschließt. Fachleute sprechen von einer „Verbrauchssukzession“: Die Käfer- und Pilzarten, die einst im stehenden Holz lebten, machen nun Platz für andere Insekten und Pflanzen, die liegendes Totholz bevorzugen. Es ist ein faszinierender Prozess, der Jahre dauern kann, bis der Baum vollständig „verbraucht“ ist.
Bis dahin bleibt der Lindentorso ein wertvoller ökologischer Schatz. Liegendes Totholz bietet Lebensraum für zahllose Organismen und ist ein wichtiger Bestandteil des natürlichen Kreislaufs.