Mit einer Gedenkveranstaltung erinnerte der BR am 28. April 2025 an die mutige „Freiheitsaktion Bayern“ (FAB), die vor genau 80 Jahren vom Sender Ismaning aus ein eindrucksvolles Zeichen gegen das NS-Regime setzte.
Die Einweihung einer neuen Erinnerungstafel auf dem Sendegelände war dabei nicht nur ein Akt des Gedenkens, sondern auch ein Bekenntnis zur Bedeutung demokratischer Werte.
In den Morgenstunden des 28. April 1945 besetzten Mitglieder der FAB den Großsender im Moos und riefen in einer live ausgestrahlten Proklamation das bayerische Volk zum Widerstand auf. Ihr Ziel: das sinnlose Sterben zu beenden und die Heimat vor der Zerstörung zu bewahren. „Achtung, Achtung! Es spricht der Sender der Freiheitsaktion Bayern…“, klang es damals über den Äther.
Obwohl der Aufstand kurz darauf niedergeschlagen wurde, bewirkten die Aufrufe viel: 79 Gruppen mit rund 990 Personen folgten dem Appell. Viele nahmen dafür schwerste persönliche Konsequenzen in Kauf, einige bezahlten mit dem Leben.
„Es ist unsere Verantwortung, dieses Kapitel nicht zu vergessen“, betonte Ismanings 3. Bürgermeisterin Luise Stangl. „Gerade die Schulen vor Ort halten mit altersgerechten Projekten zu Antidiskriminierung, Toleranz und Gleichberechtigung die Geschichte lebendig. Das ist Ismanings Antwort auf die Geschehnisse von damals und ein Zeichen unserer Wertschätzung für die tapferen Männer vom 28. April 1945.“ Die Initiative zur Gedenktafel ging vom Verein „Ismaning bleibt bunt“ aus – ein klares Zeichen für eine offene Gesellschaft.
Der Sendeturm, einst Symbol nationalsozialistischer Propaganda, wurde für einen Moment zum Sprachrohr der Freiheit. Heute ist die neue Gedenktafel ein sichtbares Zeichen dafür, dass Ismaning niemals vergessen wird, welche Rolle dieser Ort im April 1945 gespielt hat – als Stimme des Widerstands.
Bild 1: v. l. n. r. Susanne Schweitzer (Ismaning bleibt bunt), Dr. Katja Wildermuth (BR-Intendantin), Luise Stangl (3. Bürgermeisterin) und Andreas Bönte (stv. Kulturdirektor); Fotos: BR/Julia Knoblauch