Nach der Finissage am Gründonnerstag wird die Kunstinstallation Festung Europa von Peter Weismann und Christine Landinger, seit Mai 2024 am Kultur- und Bildungszentrum Seidl-Mühle in Ismaning, ans Isarufer umziehen.
Auf Einladung der Volkshochschule im Norden des Landkreises München und der Gemeinde Ismaning haben sich zahlreiche Besucher*innen am 17. April 2025 zur Abschlussveranstaltung getroffen. Peter Weismann berichtete über die Entstehung und Hintergründe des Projekts. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von Hartmut Petrick. Im Anschluss zeigte die vhs den Film Ich Capitano, dem eine Diskussionsrunde folgte.
Die Installation ist Teil des Projekts MARE NOSTRUM, das vom Künstler Peter Weismann gemeinsam mit Christine Landinger konzipiert wurde. Seit Mai 2024 hat der Künstler auf der Südseite der Seidl-Mühle an der Skulptur gearbeitet. Sie besteht aus einem begehbaren Turm, errichtet aus gravierten Kieselsteinen, die an verstorbene Geflüchtete erinnern.
Die Installation zieht nun ans Isarufer um. Die Festung Europa ist eine von vielen Skulpturen entlang der Isar, die irgendwann aufgelöst werden, um mit den für jeden Toten gravierten Flusssteinen eine Linie von der Quelle bis zur Mündung der Isar zu legen – alle sechs Meter ein gravierter Stein als stilles Klagelied der Toten.
Grundlage des Projekts ist die „UNITED“-Liste, die 2018 unter dem Titel Todesursache: Flucht veröffentlicht wurde.
Die Isar, die das Gemeindegebiet Ismanings durchfließt, spielt in diesem Projekt eine zentrale Rolle – als verbindendes Element und als Ort für Kunst im öffentlichen Raum. Mit der Station in Ismaning wurde ein weiterer Abschnitt des Projekts MARE NOSTRUM realisiert, das sich mit Erinnerungskultur und den Folgen von Flucht und Migration auseinandersetzt.
Fotos: Ursula Baumgart und Peter Weismann