Schloss Ismaning hat viele Gesichter gesehen – und jede Epoche hat ihre Spuren hinterlassen.

Die Sonderausstellung „Ismaning – so schön und friedlich. Die Geschichte der Ismaninger Schlossanlage“ zeichnet die wechselvolle Geschichte dieser Anlage nach, die eng mit der Entwicklung des Ortes verbunden ist.

Die Ausstellung erinnert an die dramatischen Monate des Jahres 1801, als über 200 Soldaten im Dorf einquartiert waren, die Vorräte aufzehrten und eine Hungersnot auslösten.

Sie erzählt von der Zeit, als die Herzöge von Leuchtenberg das Schloss zu einer eleganten Sommerresidenz machten, und von der Stiftung einer Madonnenfigur durch Gräfin Wanda von Walderdorff im 19. Jahrhundert, die bis heute den Eingang des Schlossparks schmückt.

Auch die alltägliche Nutzung des Schlosses kommt nicht zu kurz: Der Zehentstadl, in dem die Naturalabgaben der Bauern lagerten, oder der Eiskeller, der einst die Vorratshaltung sicherte, zeugen vom Leben jenseits höfischen Glanzes. Später diente das Schloss sogar als Ferienheim, bevor es in den 1930er-Jahren zum Rathaus wurde – und damit allen Ismaningerinnen und Ismaningern offenstand.

Historische Zeichnungen, Pläne und Objekte lassen diese Geschichten anschaulich werden. Sie zeigen, wie sehr das Schloss mit den Menschen im Ort verwoben war – als Ort von Pracht und Politik, aber auch von Arbeit, Alltag und Gemeinschaft.

Die Sonderausstellung macht deutlich: Schloss Ismaning ist nicht nur ein Denkmal der Vergangenheit, sondern ein lebendiger Teil der Geschichte der Gemeinde. Ein Besuch lädt dazu ein, Bekanntes mit neuen Augen zu sehen – und die vielen Schichten dieses einzigartigen Bauwerks zu entdecken.

Die Ausstellung wird von Kreisheimatpflegerin Dr. Christine Heinz kuratiert, die im Zuge ihrer Recherchen einige neue Erkenntnisse zu Tage gefördert hat.

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