Lange Zeit orientierte man sich in Ismaning nur anhand der Haus- und Hofnamen. Später, gegen Anfang des 19. Jahrhunderts, wurden die Konskriptionsnummern (fortlaufende Nummerierung der Häuser von Nord nach Süd) in Anlehnung an die Habsburger Monarchie in Ismaning eingeführt. Mit voranschreitender Ortsgröße stieß man allerdings mit diesem Adressierungssystem an seine Grenzen. 1925 wurde daher eine zweigleisige Lösung beschlossen und umgesetzt: die bisher vergebenen Hausnummern wurden beibehalten, neu angelegte Straßen wurden mit einem Namen versehen und erhielten eine straßenweise Hausnummerierung nach dem Pariser Modell.

Nachdem das Bezirksamt München dieser Neuordnung zustimmte und man an dem neuen Benennungssystem Gefallen fand, sollten im Juli 1929 dann alle Straßen in Ismaning benannt werden. Dazu wurden die Neunummerierungen der Häuser und die Vergabe von Straßennamen nötig, um das reine Hausnummernsystem abzulösen. Das Vorhaben erforderte eine einheitliche Straßenbeschilderung inklusive der Anbringung der Hausnummern. Einen Erfahrungsbericht für die Umsetzung des geplanten Projektes holte der damalige Ismaninger Bürgermeister Benno Hartl schriftlich bei der Ortschaft Allach ein. Auf Anraten der Gemeinde Allach erfragte die Gemeinde Ismaning ein Angebot für blaue Schilder mit weißer Schrift und weißem Rand für Hausnummern und Straßentafeln in verschiedenen Größen für zirka 360 Häuser bei dem Emaillierwerk Fink in Pasing.

Schnell stellte sich heraus, dass eine derartige Neustrukturierung im Ort mit hohem Aufwand (Katasterumschreibungen, Anfertigung neuer Gemeindepläne) verbunden war und das zur Verfügung stehende Budget überstieg. So beschlossen alle Gemeindewahlberechtigten am 11. Mai 1930 im Rahmen einer Versammlung im Mädchenschulhaus (heute der Hort in der Dr.-Schmitt-Straße), dass die Benennung der Straßen in Ismaning zunächst zurückgestellt wird, „bis bessere Zeiten kommen“.

Unterlagen aus den 1930er Jahren, die in unserem Gemeindearchiv aufbewahrt werden, beweisen, dass dennoch einige Straßennamen in der internen Verwaltung Anwendung fanden. Im Einzelnen waren das die Straßen: An der Isarau, Am Isarberg, Aschheimer Straße, Freisinger Straße, Wasserturmstraße, Schulstraße (heutige Dr.- Schmitt-Straße), Englischer Garten, Benno-Hartl-Straße.

Darüber hinaus wurde die Existenz von Straßen, die nach Personen des NS-Regimes benannt worden, dokumentiert. So gab es in Ismaning, wie auch in vielen anderen Ortschaften zu dieser Zeit, eine Hitler-, Hindenburg-, Horst-Wessel-, GeorgHirschmann- und Schlageterstraße. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden diese Straßen im Zuge der Entnazifizierung neu benannt.

Der nächste Teil unserer Erzählreihe wird über die offizielle Einführung der Straßennamen in Ismaning am 1. Dezember 1949 berichten. Neugierig? Die komplette
Erzählreihe können Sie unter: https://ismaning.de/gemeinderathaus/geschichte/geschichte-der-ismaninger-strassennamen/ nachlesen.

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