Schloss Ismaning

Die Anfänge des Ismaninger Schlosses gehen auf das 16. Jahrhundert zurück. Um 1530 ließ der Freisinger Bischof Philipp ein Renaissance-Schloss in Ismaning errichten, das den Freisinger Fürstbischöfen als Sommerresidenz und Verwaltungsmittelpunkt diente.

Im 18. Jahrhundert wurde das Renaissance-Schloss im Auftrag von Fürstbischof Johann Franz von Eckher entfernt. Um 1718 entstand stattdessen ein neues Schloss im Stil des beginnenden Rokokos.

Eine neue Ära, die das Ismaninger Schloss bis heute prägt, begann im 19. Jahrhundert. Im Oktober 1816 erwarb Eugène de Beauharnais, Stiefsohn von Napoleon Bonaparte, die Schlossanlage. Gemeinsam mit seiner Ehefrau, Herzogin Auguste Amalie von Leuchtenberg, ließen sie das Schloss vom Hofarchitekten Jean-Baptiste Métivier im klassizistischen Stil umgestalten. Noch erhaltende Zeitzeugen dieser Epoche sind die beiden Prunksäle im Schloss mit ihren Wanddekorationen im Stil der pompeijanischen Malerei. Auch die dazugehörigen Möbel sind bis heute erhalten.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wechselte das Landgut Ismaning mit seinem Schloss mehrmals den Besitzer. 1899 wurde das Schloss an die Stadt München verkauft. Erst am 15. November 1919 konnte die Gemeinde Ismaning, im Rahmen eines Tauschvertrags, das schöne Schloss erwerben. 1934 zog die Gemeindeverwaltung in einige Räume des Schlosses; seit Mitte der 1950er Jahre wird es ausschließlich als Rathaus der Gemeinde Ismaning genutzt.