Wie alle Kultureinrichtungen, muss auch das Schlossmuseum Ismaning bis auf Weiteres leider geschlossen bleiben. Für alle, die unser Museum vermissen – und für alle, die uns vielleicht gerade neu entdecken – möchten wir Ihnen in der nächsten Zeit einige ganz besondere Ausstellungsstücke vorstellen.

Die „lebendige Sonnenuhr“ vor dem Schlossmuseum
Frische Luft tut gerade in diesen Tagen besonders gut! Wer beim Spaziergang im Schlosspark sein Zeitgefühl verloren hat, dem hilft unsere außergewöhnliche
Sonnenuhr, die sich direkt vor dem Eingang des Museums befindet. Diese Uhr hat einen beweglichen Zeiger: den Menschen! Um die Zeit ablesen zu können, muss man sich auf der Datumsskala auf die Markierung des aktuellen Monats stellen – ein eingraviertes Fußpaar hilft Ihnen bei der richtigen Positionierung. Nun kann man die Zeit in Richtung des eigenen Schattens an den Stundensteinen ablesen. Sollte der Schatten (oder man selbst) zu kurz geraten sein, hilft es, die Arme in die Höhe zu strecken! Bei leicht bedecktem Himmel oder wenn die Sonne durch die Bäume hindurch nur schwach zu erkennen ist, kann sich eine
zweite Person auf den Stundenstein so positionieren, dass sie mit der Sonne und der Person auf der Datumsskala eine Linie bildet. An diesem Standpunkt wird die Uhrzeit abgelesen.

Doch warum stehen auf den Stundensteinen zwei verschiedene Zahlen? Die römischen Ziffern gelten für die Mitteleuropäische Zeit (MEZ), die arabischen Ziffern
für die Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ). Wenn Sie sich auf die Sonnenuhr stellen, werden Sie sehr wahrscheinlich feststellen, dass die Uhrzeit nur „so in etwa“ stimmt. Das ist völlig korrekt, denn Sonnenuhren geben immer die „wahre Ortszeit“ (WOZ) an, d.h. das Zifferblatt ist mit der 12.00 Uhr-Position exakt nach Norden ausgerichtet. Danach ist es 12.00 Uhr WOZ (= Mittag), wenn die Sonne am höchsten Punkt ihrer Bahn genau im Süden steht. Jeder Ort hat
also seine individuelle Zeit. Um die Zeitmessung zu vereinheitlichen, wurde die Erde entlang der Längengrade in 24 Zeitzonen aufgeteilt. In Deutschland gilt die MEZ, die im Sommerhalbjahr noch durch die MESZ erweitert wird. Moderne Sonnenuhren richten sich meist nach dieser Zeitzone und werden für dafür berechnet. Auch bei der Uhr im Schlosspark wurde die Zeitanzeige so eingerichtet, dass sie nur noch um die „Zeitgleichung“ (+/-15 Minuten) von der MEZ abweicht.

Die „lebendige“ Sonnenuhr vor dem Gärtnerhaus: Stundensteine und Datumsskala aus gelbem Granit
Konzept: Dr.-Ing. Dieter Birmann, Ausführung: Landschaftsarchitektin Cornelia Pechtold, Bauliche Gestaltung: Gemeinde Ismaning, Gartenbau; Foto: Ulla
Baumgart

Sie sehen also: Zeit ist immer relativ! Und auch die längste Zwangspause wird einmal zu Ende gehen. Wir freuen uns auf ein gesundes Wiedersehen!

Ihr Team vom Schlossmuseum Ismaning

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