Ein 18 Jahre alter Schütze hatte Ende Mai 2022 an einer Grundschule in der amerikanischen Kleinstadt Uvalde 19 Kinder und zwei Lehrerinnen erschossen. Ein Massaker, das sich in eine endlose Folge tödlicher Vorfälle, in eine Entwicklung drastisch steigender Gewalt und Mordzahlen in den USA einreiht und unter dem Begriff “Mass Shooting Crisis” diskutiert wird. “Schusswaffengewalt ist eine Epidemie in unserem Land”, stellt Präsident Joe Biden fest und will, einmal mehr, die Waffengesetze verschärfen. Ein erster Schritt ist ihm gelungen, aber der Widerstand ist stark, fast unüberwindbar: Nur noch mehr Waffen schützen gesetzestreue Bürger vor der Gewalt, meinen die meisten Republikaner. Mehr als 300 Millionen Schusswaffen besitzen die Amerikaner schreibt die NZZ, in den letzten Jahren wurden es immer mehr. Woher kommt die Waffen-Affinität der Amerikaner? Warum gibt es trotz all der Tragödien keine effektiven Regelungen gegen die exzessive Gewalt? Wie hängt der Waffenfetisch mit der Geschichte der USA zusammen? Der Vortrag möchte den Gewaltkulturen in den USA und deren Ursachen genauer nachgehen.
Michael Hochgeschwender ist Professor für Nordamerikanische Kulturgeschichte, Empirische Kulturforschung und Kulturanthropologie im Amerika-Institut der LMU München.
In Kooperation mit dem Deutsch-Amerikanischen Verein Ismaning e.V.
Der Vortrag wird zeitgleich als Live-Stream angeboten. Wählen Sie bei der Anmeldung (in jedem Fall erforderlich!) zwischen “Präsenz” und “Online”. Die Zugangsdaten erhalten Sie nach Anmeldung.