Der heutige Tag gegen Rassismus erinnert uns daran, dass wir uns jeden Tag für unsere Grundrechte einsetzen müssen. Es bleibt wichtig, sensibel für Diskriminierungsformen zu sein, aktiv dagegen vorzugehen und sich zu einer demokratischen offenen Gesellschaft zu bekennen.
In unserem Alltagsgeschehen bieten sich genügend Herausforderungen auf Ausgrenzung und Anfeindungen zu reagieren: Menschen, die als „fremd“ angesehen werden, werden übersehen und ignoriert.
Nicht selten unterstellt man ihnen am Fahrradständer, sie seien Fahrraddiebe, in medizinischen Versorgungseinrichtungen, sie würden unsere Sozialsysteme ausnutzen. Sie werden im öffentlichen Raum aufgefordert, „nachhause“ zu gehen und die Finger von „unseren Frauen“ zu lassen.
Die Liste solcher Begebenheiten lässt sich endlos fortsetzen und aus Perspektive eines Menschen, der hier mit der richtigen Hautfarbe geboren ist, könnte man dies als dümmliche Provokationen abtun. Aus Perspektive eines Betroffenen sind solche Sprüche herabwürdigend, schmerzhaft und führen zu Schambehaftung. Deshalb muss genau an dieser Stelle eingegriffen werden. Ein laut geäußerter Satz, man möge doch bitte rassistische Äußerungen unterlassen, kann helfen. Helfen vor allem, um Solidarität mit den Betroffenen auszudrücken und den Inhalt der Äußerung zu entlarven.
Um sich für die Überwindung von Diskriminierung einzusetzen, braucht Deutschland nicht nur eine verantwortungsvolle Politik sondern auch eine starke Zivilgesellschaft. In dieser Zivilgesellschaft wird der Raum für ein Bekenntnis zu Offenheit und Toleranz genutzt.
Wir können uns an Demonstrationen beteiligen, wir können unsere Meinung äußern, wir können Hassreden im Internet anzeigen und diesen widersprechen, wir können Fachveranstaltungen oder Veranstaltungen mit Symbolcharakter organisieren, wir können gegen rassistisches Verhalten im Alltag vorgehen.
Der 21. März als Internationaler Tag gegen Rassismus soll uns daran erinnern, dass wir uns jeden Tag gegen Rassismus und andere Formen der Menschenfeindlichkeit einsetzen müssen.
Foto: Stiftung gegen Rassismus