In Ismaning gibt es rund 60 Feldkreuze, die auf öffentlichem oder privatem Grund stehen und damit unser Ortsbild ganz wesentlich prägen.
Die Beweggründe zum Aufstellen eines Feldkreuzes sind so unterschiedlich wie auch ihre Gestaltung. Als Symbol der Dankbarkeit oder glücklicher Umstände, aber auch als Gedenkstätte eines Unglückfalls wurden sie – je nach Bedeutung – an markanten Punkten, am Wegesrand oder an schönen Orten platziert, die sich besonders eignen, um für einen Moment innezuhalten. Ursprünglich wurde ein Marterl oder Feldkreuz mit der Darstellung des Leidens Christi versehen.
Das „Seidl-Kreuz“
Ein besonders hübsches Exemplar in Ismaning ist das sehr alte Seidl-Kreuz, welches am östlichen Ende des Seidl-Kreuz-Weges steht, dort wo der Seidl-Kreuz-Weg auf die Aschheimer Straße trifft.
Durch seinen farbenfrohen Anstrich und die schmiedeeiserne Umrandung mit der Aufschrift „Seidl.Kreuz 1824“ fällt es dem Betrachtenden gleich ins Auge.
Was es mit der Zahl 1824 auf sich hat, ist leider nicht überliefert. Die Jahreszahl könnte sich auf ein bestimmtes Ereignis beziehen, wie beispielsweise eine Hochzeit innerhalb der Familie Seidl. Dokumentiert ist jedoch, dass das Kreuz von Philomena Seidl, einer der drei Töchter des Mühlenbesitzers Johann Baptist Seidl, gestiftet wurde.
Johann Baptist Seidl kaufte im Jahr 1858 das Anwesen in der Mühlenstraße mit samt Getreide- und Sägemühlrecht.
Die noch heute bestehende Seidl-Villa aus den Anfangsjahren des 20. Jahrhunderts mit dem 2009 fertiggestellten Kultur- und Bildungszentrum Seidl-Mühle in der Mühlenstraße 15 bis 19 beherbergt heute Volkshochschule, Gemeindebibliothek, Musikschule und das Blasorchester.
Foto: Inlaicos