Fahrradfreundliche Kommune

Ismaning wurde im Dezember 2014 erstmalig in die Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen in Bayern e.V. (AGFK) aufgenommen und als “Fahrradfreundliche Kommune” ausgezeichnet. Sieben Jahre später konnte Ismaning durch die Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen in Bayern e.V. (AGFK) erfolgreich zur Fahrradfreundlichen Kommune rezertifiziert werden.

Kurz und knapp – Inhalte und Ziele der AGFK Bayern

Die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen (AGFK) in Bayern e.V. ist ein Netzwerk bayerischer Kommunen, das im Jahr 2012 von 38 Gründungsmitgliedern und maßgeblicher Unterstützung der bayerischen Landesregierung ins Leben gerufen wurde. Mittlerweile (Stand Februar 2022) gehören bayernweit über 93 Landkreise, Städte und Gemeinden dem Netzwerk an – Tendenz steigend.

Zentrales Anliegen des Vereins ist die feste organisatorische Verankerung der Radverkehrsförderung als einen wesentlichen Baustein zukünftiger Mobilitätsabwicklung. Der Radverkehr ist als schnelle und kostengünstige Maßnahme eines umfangreichen Handlungskataloges für mehr Lebensqualität zu verstehen. Diesem relativ klimaneutralen und ressourcenschonenden Verkehrsmittel muss zur breiteren und häufigeren Nutzung in der Bürgerschaft eine gute Ausgangslage geboten werden. Daher fühlt sich die AGFK Bayern folgenden Zielen verpflichtet:

  • MEHR INFRASTRUKTUR: Wenn Radfahren Spaß machen soll, müssen Radfahrer*innen den nötigen Platz im öffentlichen Raum bekommen – auf der Fahrbahn, auf Radwegen, in Bussen und Bahnen sowie bei den Abstellflächen.
  • MEHR RADKULTUR: Die Verkehrsmittelwahl ist immer auch eine Imagefrage. Ziel der AGFK Bayern ist es zu zeigen, dass das Rad positiver und gern gesehener Teil der Stadt- bzw. Kreiskultur ist.
  • MEHR SICHERHEIT: Nur wenn das Rad als sicheres Verkehrsmittel wahrgenommen wird, steigen mehr Menschen auf das Fahrrad um. Verkehrssicherheit für Radfahrer*innen ist daher ein wichtiges Ziel der AGFK Bayern.
  • MEHR UMWELTSCHUTZ: Eine umweltfreundliche Nahmobilität trägt wesentlich zum Umwelt- und Klimaschutz bei. Daher gehört es zu den zentralen Anliegen der AGFK Bayern, den Anteil des Rad- und Fußverkehrs im Modal-Split zu erhöhen.

Mitgliedskommunen der AGFK Bayern e.V. teilen diese Werte und setzen sich für eine deutliche Erhöhung des Radverkehrsanteils sowie für den Ausbau der Fahrradnetze ein und versuchen mit weiteren Maßnahmen das Fahrrad attraktiver zu gestalten.

Zur Zielerreichung nutzt die AGFK Bayern e.V. positive Synergieeffekte bei ihrer Arbeit. Eine gemeinsame Planung, kollektive Öffentlichkeitsarbeit und eine verbundene Infrastruktur sind Bausteine des Netzwerkgedankens. Um den Radverkehr voranzubringen, braucht es gemeindeübergreifende Konzepte und Kooperationen. Ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch zwischen den Mitgliedern ermöglicht ein zielgerichtetes Arbeiten.

Die AGFK Bayern e.V. tritt außerdem als Mittler zwischen landesweiter Politik, Verwaltung und kommunalen Interessen auf.

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Von: AGFK Bayern e.V.

Wie Ismaning zur Auszeichnung „Fahrradfreundliche Kommune“ kam…

Nachdem der Gemeinderat im April 2012 in einer Sitzung beschlussmäßig festgehalten hatte, sich für die Förderung des Radverkehrs in der Nahmobilität einzusetzen, die Qualitätskriterien der AGFK Bayern e.V. zu erreichen und auch dem Verein beizutreten, wurde die Aufnahme in die AGFK Bayern e.V. beantragt.

Noch im selben Jahr, am 27. November 2012, fand eine Vorbereisung durch die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern e.V. statt. Der Vor-Ort-Termin in Ismaning diente als Bestandsaufnahme und bereitete die Gemeinde für die entscheidende Hauptbereisung vor. Letzte prüft, ob die Gemeinde ihre gesetzten Ziele zur Förderung des Radverkehrs umgesetzt hat.

Im Februar 2013 wurde die Planungsgesellschaft Stadt-Land-Verkehr mit der Erarbeitung eines Radverkehrskonzeptes beauftragt. Nach Bestandaufnahme wurde eine Haushaltsbefragung zum Mobilitätsverhalten durchgeführt. Die Fragebögen wurden in der Woche vom 3. bis zum 7. Juni 2013 an alle Haushalte in Ismaning verteilt. Die Ergebnisse der Befragung hat die Planungsgesellschaft zusammen mit dem Vorentwurf des Radverkehrskonzepts zusammengeführt und dem Gemeinderat vorgestellt.

Nach einer erfolgreichen Hauptbereisung im Juli 2014 durch die AGFK Bayern e.V. erhielt Ismaning im Dezember 2014 die Auszeichnung “Fahrradfreundliche Kommune” und wurde anschließend in die AGFK Bayern e.V. aufgenommen.

Das Radverkehrskonzept 2014 mit Leitvorstellungen für den Radverkehr, Bestandsbewertungen, ein Umsetzungskonzept, Anforderungen der AGFK Bayern e.V., Maßnahmenpaket und Prioritäten mit Reihung und Empfehlungen wurde 2020 fortgeschrieben. Das aktuelle Radverkehrskonzept Ismaning 2020/2021 schließt Bestandsaktualisierung und Leitlinienprüfung ein.  Schwerpunkt ist die von übergeordneten Behörden vorgesehen Sanierung der Staatsstraße, an der sich die Gemeinde beteiligt. Auch bereits umgesetzte Maßnahmen wurden im Hinblick auf den Kriterienkatalog der AGFK bewertet.

Die Rezertifizierung

Sieben Jahre nach der Auszeichnung hatte Ismaning die Rezertifizierung beantragt. Im August 2021 besuchte ein Experten-Gremium unsere Gemeinde und bewertete die umgesetzten Maßnahmen zur Fahrradfreundlichkeit erneut.

Bereisung am 3. August 2021, Rezertifizierung Fahrradfreundliche Kommune

Offiziell wurde es am 27. Januar 2022: Ismaning wurde erneut als “Fahrradfreundliche Kommune” in Bayern ausgezeichnet. Die Auszeichnung gilt für weitere sieben Jahre und wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr verliehen.

Die Vertreter der vier rezertifizierten Fahrradfreundlichen Kommunen mit Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer, MdL, und AGFK-Vorsitzendem Matthias Dießl.

Radverkehrskonzept Ismaning 2020/2021 zum Herunterladen.