An Bäumen sind nicht selten kletternde Pflanzen zu beobachten. Diese haben unterschiedliche Auswirkungen auf die Bäume und wir wollen eine Übersicht nicht nur für Baumeigentümer oder Waldbesitzer verschaffen.
Jedem gut bekannter ist der Efeu. Dieser klettert mit Haftwurzeln und nutzt den Baum als bequemen ‚Trittstein‘ um schneller an Licht zu kommen. Dabei hält er sich mit seinen Haftwurzeln an der Rinde fest. Haftwurzeln entziehen keine Nährstoffe, sondern dienen ausschließlich dem Halt auf der Oberfläche. Meist ist Efeubewuchs harmlos. Zu Problemen kann es dann kommen, wenn durch den Bewuchs die Baumkontrolle erschwert wird oder wenn der Efeu die obere Lichtkrone erreicht.
Im ersten Fall müssen die Gabelungen, Höhlungen und weitere Teile des Holzkörpers vom Efeu befreit werden, oft reicht abzupfen der Blätter. In dem zweiten Fall wird Efeu zu einem starken Konkurrenten um die Sonnenstrahlen und die Vitalität des Baumes nimmt ab. Zunehmendes Gewicht des Efeus kann zum Ausbrechen der Kronenteile führen. In diesem Fall muss ein Fachmann eingreifen und Efeubewuchs reduzieren.
Allerdings vorsichtig, ohne Motorsäge und nur in angemessenen Maß. Efeu dient Vögeln als Brutstätte, schützt sie vor Feinden und Regen sowie hält ein reichhaltiges Nahrungsangebot vor. Die im Wald oft anzutreffende Waldrebe sowie die Weinrebe klettern mit Ranken; Reben ziehen also (wie der Efeu) keine Nährstoffe aus den Bäumen. Sie sind aber im Gegensatz zum Efeu in der Lage, Bäume zum Absterben bringen. Durch ihr schnelles Wachstum erobern Reben rasch die Krone. Sie verschatten das Laub der bekletterten Pflanze. Durch ihr Gewicht können diese brechen.
Das schön blühende Wald-Geißblatt windet sich fest um den Baum oder die bekletterte Pflanze. Damit verhindert die Liane das Dickenwachstum und kann zum Einschnüren/Würgen des Baumes führen.