Der Schlosspark Ismaning

Ismaninger Schlosspark - die grüne Lunge Ismanings

Der bei Einheimischen wie Besuchern gleichermaßen beliebte Schlosspark ist nicht nur die grüne Lunge Ismanings, sondern auch ein Kulturdenkmal, das über den Ort hinaus Bedeutung hat. 1807 wurde der vormals barocke Park vom Gartenarchitekten Friedrich Ludwig von Sckell zum Englischen Garten umgestaltet. Er stellt als kleine private Anlage des bayerischen Hochadels eine interessante Variante der Sckell´schen Gartenkunst dar. Obwohl einige Eingriffe des 20. Jahrhunderts erkennbar sind, haben sich die Struktur des Parks, die historische Wegeführung und die Anordnung der Baumgruppen erhalten. Der wertvolle Baum- und Pflanzenbestand wird sorgsam gepflegt und behutsam verjüngt.

Die Anlage mit Schloss, Park und Nebengebäuden steht als Ensemble unter Denkmalschutz. Sie ist heute politisches und kulturelles Zentrum der Gemeinde Ismaning. Das Schloss mit den beiden noch erhaltenen Prunkräumen aus der Zeit um 1835 dient als Rathaus. Die Nebengebäude werden für kulturelle und gemeindliche Zwecke genutzt: Im Kutscherbau befinden sich neben Büros der Verwaltung auch die Sitzungssäle für den Gemeinderat. Das ehemalige Gärtnerhaus dient als Schlossmuseum. Die klassizistische Orangerie wurde rekonstruiert und beherbergt heute das Kallmann-Museum Ismaning. Der Schlosspavillon dienst als Ausstellungsraum. In allen drei Museen finden jährlich mehrere Wechselausstellungen statt.

Ausführliche Informationen zur Geschichte des Schlossparks finden Sie hier:

Ebenfalls zum Schlosspark Ismaning gehören:

Historischer Brunnen

Foto: Ursula Baumgart

Anfang Mai 2023 wurde der historische Brunnen im Schlosspark Ismaning wieder in Betrieb genommen.
Die Brunnenanlage liegt südlich der Wiese vor dem Schlossmuseum. Der Standort ist bei einem Spaziergang durch den Park gut sichtbar.
Der historische Brunnen ist als Baudenkmal in der Denkmalliste eingetragen – betrieben wurde die Anlage zunächst bis ca. 1915.
Im Februar 2020 wurde der Brunnen freigelegt und im Oktober 2021 begannen die Restaurierungsarbeiten am noch vorhandenen historischen unteren Aufbau.
Der oberirdische Brunnenaufbau wurde nach historischen Vorlagen in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und dem beauftragten Restaurator rekonstruiert und mit einer neuen Brunnentechnik versehen.
Die Wegeführung zum Brunnen wurde vom Denkmalamt bereits im Rahmen der in 2020 durchgeführten Wegesanierung freigegeben.
Seit Anfang Mai 2023 sprudelt der neue alte Brunnen im Schlosspark wieder. Auf der Nordseite des Brunnens haben die Kollegen aus dem Gartenbau im Dezember 2023 zwei Ruhebänke zum bequemen Verweilen aufgestellt und Hainbuchen gepflanzt.

Brunnen vor dem Schloss

Foto: Robert Sprang

Der Brunnen auf der Südseite des Schlosses musste 2024 saniert werden. Anfang April haben die Arbeiten begonnen: Die Grundierung des Brunnens wurde erneuert und die Randeinfassung saniert. Anschließend konnte er frisch gestrichen werden. Nun sprudelt unser Brunnen vor dem Schloss wieder.

Das Ismaninger LichtHaus

Foto: Ursula Baumgart

Am 24. Juli 2021 hat Bürgermeister Dr. Alexander Greulich das LichtHaus den Ismaningern übergeben.

Das 4,1 Meter lange und 2,6 Meter breite, aus 212 transparenten farbigen Lichtflächen bestehende LichtHaus hat auf der Wiese vor dem Schlossmuseum einen schönen Standort im Schlosspark gefunden. Nachts wird das LichtHaus mit einer speziell für diese Rauminstallation entwickelten Beleuchtung illuminiert.

Das LichtHaus, konzipiert und realisiert von mbeam, Atelier für Lichtkunst, im Auftrag der Gemeinde Ismaning, ist ein buntes Lichterlebnis. Es macht Freude und ist bunt, wie unser Leben.

Die „lebendige“ Sonnenuhr im Ismaninger Schlosspark

von Christine Heinz

Alte Pläne lassen vermuten, dass es an verschiedenen Stellen im Schlosspark Sonnenuhren gab. Zur BUGA 05 entstand die Idee, erneut eine Uhr im Park einzurichten. Da die historisch nachgewiesenen Standorte mittlerweile zugewachsen waren, musste ein neuer Standort gefunden werden. So wurde es möglich, eine sehr originelle und spielerische Form zu wählen: eine „lebendige“ analematische Sonnenuhr.

Funktion

Die Sonnenuhr befindet sich mittig vor dem Eingang des ehemaligen italienischen Gärtnerhauses, heute Schlossmuseum. Diese Uhr hat einen beweglichen Zeiger: den Menschen. Um die Zeit ablesen zu können, muss man sich auf der Datumsskala – dem Analema – auf die Markierung des jeweiligen Monats stellen. Ein eingraviertes Fußpaar beidseitig der Meridianlinie zeigt dem Betrachter symbolisch die Positionierung an. Nun kann man die Zeit in Richtung seines Schattens an den Stundensteinen ablesen. Die römischen Ziffern gelten für die Mitteleuropäische Zeit (MEZ), die arabischen Ziffern für die Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ).

Bei leicht bedecktem Himmel oder wenn die Sonne durch die Bäume hindurch nur schwach zu erkennen ist, kann sich eine zweite Person auf den Stundenstein so positionieren, dass sie mit der Sonne und der Person auf der Datumsskala eine Linie bildet. An diesem Standpunkt wird die Uhrzeit abgelesen.

Zeitmessung

Historische Sonnenuhren geben immer die wahre Sonnenzeit bzw. die wahre Ortszeit (WOZ) an, d.h. das Zifferblatt ist mit der 12.00 Uhr-Position exakt nach Norden ausgerichtet. Danach ist es 12.00 Uhr WOZ (= Mittag), wenn die Sonne am höchsten Punkt ihrer Bahn genau im Süden steht. Jeder Ort hat also seine individuelle Zeit. Um die Zeitmessung zu vereinheitlichen, wurde die Erde entlang der Längengrade in 24 Zeitzonen aufgeteilt. In Deutschland gilt die MEZ, die im Sommerhalbjahr noch durch die MESZ erweitert wird. Moderne Sonnenuhren richten sich meist nach dieser Zeitzone und werden für dafür berechnet. Auch bei der Uhr im Schlosspark wurde die Zeitanzeige so eingerichtet, dass sie nur noch um die „Zeitgleichung“ (+/-15 Minuten) von der MEZ abweicht.

Labyrinth und weitere Hainbuchen-Installationen

Topiary: Matt Mullican, 2005, Installation aus lebenden Hainbuchen; Foto:
Foto: Klaus Leidorf, 2020

Auf der Wiese vor dem Haupteingang des Kallmann-Museums befindet sich ein kleiner Irrgarten aus Hainbuchen. Diese Installation gehört zum Topiary-Ensemble, welches im Jahr 2005 anlässlich der Bundesgartenschau zur „BUGA der Regionen“ vom New Yorker Künstler Matt Mullican konzipiert und detailgenau von den Gemeindegärtnern gepflanzt wurde. Neben dem beliebten Labyrinth im Schlosspark gehören weitere fünfzehn Formschnittbäumchen zur Hainbuchen-Installation. Sie reichen vom Kirchplatz über den S-Bahn-Grünzug bis zum Bürgerpark.

Madonna im Strahlenkranz

Am südöstlichen Eingang des Schlossparks Ismaning steht das Standbild der Madonna mit rosengeschmückten Haupt und Strahlenkranz auf einem erhöhten Sockel. Ihren Weg nach Ismaning fand die steinerne Dame in Lebensgröße dank der in Ismaning gut angesehenen Familie Walderdorff, die von 1872 bis 1894 das Ismaninger Schloss besaßen. Gräfin Wanda Walderdorff, die Gattin des österreichischen Kämmerers und Oberstleutnants Graf Richard von Walderdorff, stiftete der Gemeinde die Schutzpatronin.

Im Mai 1879 wurde die Madonna von Antonius von Steichele, Erzbischof von München und Freising, feierlich eingeweiht. Damals wie heute steht sie am selben Platz und wacht über Ismaning. Lediglich der zu zerbröckeln drohende Tuffsteinhügel wurde Anfang der 1970er Jahre durch den heutigen Sockel ersetzt.

Hain und Hainhalle

Foto: Gerald Förtsch

Der Hain ist eine zum Schlosspark gehörende Grünanlage, die im 18. und 19. Jahrhundert als fürstliche Reitanlage genutzt wurde. Heute beherbergt das Areal einen Spiel- und Basketballplatz sowie die Hainhalle. Letztere wurde Mitte der 1930er Jahre als Schulturnhalle und Heim für die Hitlerjugend errichtet. Später diente sie als Kriegsgefangenenlager. Ab 1945 nutze der Schul- und Vereinssport die Halle. Ende der 1990er Jahre ließ die Gemeinde Ismaning das Gebäude entfernen und errichtete an gleicher Stelle ein Vereinsheim. Die feierliche Eröffnung fand 2000 statt.

Parkplan

Pflanzen im Ismaninger Schlosspark

Legende zum Parkplan mit Erläuterungen zu den besonderen Pflanzen

1 Farnbuche (Fagus sylvatica „Asplenifolia“)
Veredelte Buchensorte, die bereits im Barockgarten verwendet wurde. Gepflanzt seit 2009 an mehreren Orten im Park, u.a. im Hain. Höhe ca. 5 m (Wuchshöhe bis 15 m).

2 Winterlinde (Tilia cordata)
An mehreren Orten im Park, u.a. am Schlosspavillon und im Hain. Die ältesten Exemplare wurden bereits in der Sckell‘schen Zeit gepflanzt und sind ca. 200 Jahre alt. Höhe ca. 35 m.

3 Urweltmammutbaum (Metasequoia glyptostroboides)
Der Baum gilt als lebendes Fossil und wurde erst 1941 wiederentdeckt. Besonders beliebt wegen der prächtigen Herbstfärbung. Das Exemplar auf der Wiese vor dem Kallmann-Museum ist ca. 60 Jahre alt. Höhe ca. 28 m.

4 Heckenlabyrinth aus Hainbuchen (Carpinus betulus)
Vor dem Kallmann-Museum wurde zur BUGA 2005 eine begehbare Pflanzen-Skulptur des New Yorker Künstlers Matt Mullican gepflanzt. Dieses Labyrinth und die im Ort gepflanzten „TOPIARY-Türme“ – aus Hainbuche geschnittene Baumskulpturen – erinnern mit ihren strengen geometrischen Formen an die verschwundene barocke Gestaltung des Schlossparks.
Als schnittverträgliche Art sind Hainbuchen besonders geeignet für Formgewächse. Um Linienführung und Schnittebene zu erzeugen und dauerhaft zu erhalten, ist hohe gärtnerische Kompetenz gefordert.

5 Wildkirsche (Prunus avium)
oder Vogelkirsche, zwischen den Museen als freiwachsendes Exemplar mit breiter Krone, früh und reichblühend. Höhe ca. 20 m.

6 Kuchenbaum (Cercidiphyllum japonicum)
Wiese vor dem Schlossmuseum, gepflanzt 2011. Der Name stammt von dem Geruch des feuchten Herbstlaubs nach frischem Gebäck.
Höhe ca. 8 m.

7 Hänge-Buche (Fagus sylvatica „Purpurea Pendula“)
Veredelte Blutbuche in Trauerform, die im Alter einen äußerst malerischen Wuchs zeigt. In der Kulturform seit dem 18. Jahrhundert als Parkbaum beliebt. Gepflanzt um 1950. Höhe ca. 17 m.

8 Lawson Zypresse (Chamaecyparis lawsoniana)
Immergrüne Scheinzypressen, vorwiegend als Heckenpflanze bekannt. Am Schloss als Einzelgehölz, gepflanzt in den 1960er Jahren. Höhe ca. 30 m.

9 Walnuss (Juglans regia)
Der ältester Nussbaum Ismanings am Seebach ist ca. 150 Jahre alt. Höhe ca. 20 m.

10 Geweihbaum oder Kentucky-Coffeetree (Gymnocladus dioicus)
Im Hain, gepflanzt 2010. Die gerösteten Samen waren früher in Amerika beliebt als Kaffee-Ersatz – der in großen Mengen genossen jedoch zu Vergiftungserscheinungen führt. Höhe ca. 8 m.

11 Ungarische Eiche (Quercus frainetto)
Im Hain, Parkplatz, gepflanzt ab 2009. Ursprünglich nur in Südosteuropa beheimatet, wird sie heute im Hinblick auf den Klimawandel auch in Deutschland gern als Parkbaum verwendet. Höhe ca. 8 m (Wuchshöhe bis 35 m).