Wir machen im Alltag Witze, kommentieren ein Ereignis ironisch oder versuchen spaßeshalber, jemanden hinter’s Licht zu führen. Funktionieren kann das nur, wenn wir etwas über das Gegenüber im Kopf haben. Etwas Ähnliches hilft der Kriminalpolizei, wenn sie nach einem Gewaltverbrechen die Gruppe möglicher Täter eingrenzt. Es sind Fragen wie: Auf welchem Informationsstand befindet sich diese Person? Was weiß sie, was kann sie wissen? Oder was kann sie umgekehrt nicht beobachtet oder erfahren haben? Können wir das beantworten, dann haben wir ihre Perspektive übernommen. Das ist eine kognitive Fertigkeit, die sich erst im Laufe der Kindheit entwickelt, psychologisch heißt sie Theory of Mind. Auch emotional können wir uns in die Perspektive anderer eindenken bzw. einfühlen. Empathie wie Theory of Mind liegen sinnvollem zwischenmenschlichem Handeln und Verständnis zugrunde. Sie stellen aber nicht sicher, dass dieses Handeln der anderen Person auch dient. Man kann sie nämlich auch zu deren Nachteil nutzen, etwa zur Manipulation. Die Rolle der “Spiegelneurone” ist vielbesprochen, aber nicht eindeutig; wir diskutieren sie trotzdem.
Dr. Barbara Knab ist Psychologin und Wissenschaftsautorin.
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Ismaning, vhs im Kultur- u. Bildungszentrum, Blackbox, V-1.03
Kurs-Nr. U1204K-H